Heute verrate ich Euch ein kleines Geheimnis meiner persönlichen Hochzeitsplanung. Am Anfang ist da eine diffuse Vorstellung von einem ganz besonderen Tag, der mit keinem anderen vergleichbar sein wird. Die ersten Ideen sprießen und finden sich auf Listen, Moodboards oder Pinnwänden wieder. Klassisches Braut-Brainstorming.
Anschließend kommt der etwas kniffligere Part des Sortierens und Priorisierens – es sei denn, Ihr seid mit unbegrenztem Budget, einer Mannschaft an Hochzeitsplanern und einem willenlosen Bräutigam ausgestattet. Aber mal ehrlich, wer will das schon? Zumindest den willenlosen Bräutigam würde ich ganz schnell vor die Tür setzen.
Einen Monat nach unserer Verlobung besuchte ich mit meiner Trauzeugin die Hochzeitsmesse TrauDich!, um mich inspirieren zu lassen. Eine Stunde später saß ich mit zehn Kilo Prospekten und einem schweren Tüll-Trauma wieder in der S-Bahn. Ich hatte viel gesehen, was ich auf gar keinen Fall wollte. Nur eines wusste ich an diesem Novembersonntag ganz sicher:
Ich will wunderschöne Hochzeitsfotos!
Mein Liebster fand: professionelle Fotos sind überbewertet. Irgendjemand würde uns schon für maximal ein paar Hundert Euro brauchbare Bilder schießen. Ich hätte in diesen Momenten ganz gern auf ihn mit irgendwas geschossen. Um es kurz zu machen: am Ende buchten wir einen Fotografen, dessen Honorarvorstellung den Liebsten immer noch nervös zucken ließ – was ich mit etwas gutem Willen aber als Nicken interpretierte.
Falls es Euch ähnlich geht und Ihr Euch schon wund diskutiert habt – oder falls Ihr Euch selbst fragt, ob es verrückt ist, für Hochzeitsfotos 2.000 Euro und mehr auszugeben: hier sind meine 8 Gründe, weshalb es sich auf jeden Fall lohnt.
- Wer, wenn nicht ein professioneller Fotograf, soll „Euren“ Tag in einer Hochzeitsreportage festhalten? Familie und Freunde mit Hobbyfotograf-Equipment scheiden aus, denn sie sind zu Gast auf Eurer Hochzeit und sollen genauso unbeschwert feiern wie alle anderen.
- Es gibt so viele wichtige Momente, die Ihr selbst einfach nur genießen wollt. Von diesen Momenten gelungene Fotos zu haben, die man sich immer wieder anschauen möchte, ist einfach unbezahlbar. Ein guter Fotograf ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort – ohne dabei irgendjemandem auf die Nerven zu gehen.
- Wenn Ihr Euch für den richtigen Fotografen entschieden habt, habt Ihr damit zugleich ein Stück Hochzeitsplaner gebucht. Denn die Profis waren auf so vielen Hochzeiten, dass sie Euch Fragen stellen, an die Ihr sonst wahrscheinlich gar nicht gedacht hättet. Oft sind das die besten Tipps!
- Die meisten Fotografen bieten ein Engagement-Shooting mit an – um sich schon mal kennenzulernen und fotografisch einzugrooven. Tolle Bilder für Eure Save-the-Date- und/oder Einladungskarten habt Ihr damit auch gleich im Sack. Bei der Hochzeit seid Ihr dann vor der Kamera ganz locker und entspannt, auch wenn Ihr sonst nicht gern fotografiert werdet. Profis haben diese Wirkung. Und endlos viele Bildideen.
- Wer für eine Dienstleistung angemessen bezahlt, kann auch die entsprechende Gegenleistung verlangen. Heißt: Euer Fotograf macht das, was Ihr Euch wünscht, damit Ihr am Ende die Bilder bekommt, für die Ihr ihn gebucht habt. Und er muss dabei freundlich bleiben. So einfach ist das.
- Onkel Bernd und Oma Else machen endlos viele Schnappschüsse mit ihren teuren neuen Digitalkameras? Sollen sie auch. Die leicht unscharfen, unterbelichteten Fotos, auf denen immer jemand im Weg steht und das eigentliche Motiv nicht unbedingt klar erkennbar ist, kommen von Herzen. Aber nicht ins Hochzeitsalbum.
- Ihr verbringt Monate damit, Tischdeko zu basteln, Gastgeschenke auszusuchen und den Lidschatten auf den Lippenstift abzustimmen. Wäre doch ein Jammer, wenn niemand diese Kleinigkeiten liebevoll ins richtige Licht setzen würde. Euer Fotograf macht das, während alle anderen gerade Wichtigeres zu tun haben.
- Ein professioneller Fotograf sagt nicht drei Tage vor der Hochzeit ab. Wenn ihm tatsächlich etwas dazwischen kommt, sorgt er für Ersatz. Er hat nämlich einen Ruf zu verlieren – und der bedeutet in seinem Job mehr als alles andere.
Vielleicht geht es bei Euch ja auch um ein ganz anderes Thema. Das Geheimnis ist, die echten Herzenswünsche von der wildgewordenen Phantasie zu unterscheiden – und für diese Wünsche zu kämpfen, auch wenn es Kraft und Tränen kostet. Denn es ist EURE Hochzeit und Ihr sollt an diesem Tag einfach nur unfassbar glücklich sein. Was Ihr dafür wirklich braucht, sagt Euch Euer Gefühl – wenn Ihr ihm richtig zuhört.
Foto oben: Sven Maier (Susi + Strolch Fotografie)