So glücklich ich darüber bin, als Ex-Braut diese Kolumne schreiben zu dürfen (und darüber, mit dem Liebsten verheiratet zu sein, natürlich), so schade finde ich es trotzdem manchmal, keine Braut mehr zu sein. Kurz vor unserer Hochzeit hatte ich (zum Glück…) nicht die berühmte Panik, dass alles schief gehen oder nicht rechtzeitig fertig werden würde – aber ich hätte gut noch ein paar Monate länger die Bride-to-be mit rosaroter Brille sein mögen. Und das nicht nur, um solche herrlich verrückten Photobooth-Bilder mit meiner Trauzeugin zu schießen. Ich rate jedem Paar, mindestens ein Jahr Zeit zwischen Verlobung und Hochzeit zu lassen. Wenn die Location erstmal fest gebucht und der Kampf mit dem Standesamt ausgefochten ist, macht es nämlich ziemlich viel Spaß, die Braut in spe zu sein.
Bitte vergesst vor lauter ToDos und Terminen nicht, ab und zu Eure rosarote Brille zu tragen! Falls Ihr noch Anregungen braucht, kommen hier meine persönlichen Top Five – selbst erprobt und garantiert stressfrei.
1. Mini-Messen
Meine Meinung zu den großen Hochzeitsmessen ist kein Geheimnis (klick). Es gibt aber viele wunderbare kleinere Events, zum Beispiel die LOVE Hamburg, auf denen Ihr Euch herrlich inspirieren lassen könnt. Greift Euch Trauzeugin, Mutter, Schwester oder Freundin und probiert Cupcakes, blättert in Fotoalben, inspiziert Brautkleider und sammelt wertvolle Tipps von den Profis.
Natürlich könnt Ihr auch den Liebsten mitnehmen, wenn er mag… (Ich habe schon viele Männer wie ferngesteuert hinter ihrer Zukünftigen her schlurfen sehen. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte und übersah dabei, dass auf seiner Stirn stand: „Ich wäre jetzt so gern beim Fußball. Oder in der Kneipe. Oder im Stau auf der A7. Irgendwo, bloß nicht hier…“ Tut ihm und Euch selbst das nicht an. Ihr müsst nicht alles gemeinsam machen, nur weil es um Eure Hochzeit geht.)
2. Modenschau
Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, wie mein Brautkleid aussehen sollte, als ich mit den Mädels eine Modenschau in der Maison Mariee besuchte. Es flanierten rote und weiße, kurze und lange Brautkleider an uns vorbei, auch ein Smoking plus Hut war dabei. Ein großer Spaß inklusive Prosecco und so viel schöner, als zu Hause vor dem Bildschirm zu hocken und die Google-Suchergebnisse zu verfluchen… Wir probierten zum Abschluss eine Schoko-Frischkäse-Hochzeitstorte, von der ich heute noch träume, und trugen ein Goodiebag voller Inspiration nach Hause.
3. Hochzeitsmagazine
Mit den meisten deutschen Hochzeitsmagazinen kann ich eher wenig anfangen. Sehr gern geblättert habe ich in der Gala Wedding – die erscheint aber leider nur einmal im Jahr. Das marryMAG kam erst kurz nach unserer Hochzeit heraus, seitdem empfehle ich es allen Bräuten, die ich kenne. Also Euch. Ich darf es jetzt als Trauzeugin zum Glück auch wieder lesen!
4. Filmabend
Jetzt vergessen wir die Hochzeitsplanung und die Ideensammlung mal komplett, für mindestens drei Stunden. Wir schnappen uns ein paar liebe Mädels, stellen was Prickelndes kühl und verteilen uns tiefenentspannt in Pyjamahosen auf der Couch. Mein absoluter Favorit für einen Braut-Film-Abend: Bridesmaids. So herrlich böse! Die weibliche Antwort auf Hangover. Ihr werdet die Notwendigkeit von Schokofontäne, Hochzeitskeksen und Live-Musik anschließend mit anderen Augen sehen. Wenn’s geht, bitte auf englisch schauen – allein schon wegen des irischen Polizisten…
5. Schminkkurs
Ich habe mich für unsere Hochzeit selbst geschminkt. Irgendwie unglamourös, aber alles andere wäre mir logistisch zu kompliziert geworden. Zum Ausgleich wollte ich unbedingt mit den Mädels eine kleine Schminkparty veranstalten. Wir waren bei MAC am Eppendorfer Baum, hatten ab 19 Uhr den Laden für uns und vier Vollprofis, die sich um uns kümmerten. (Ich meine, wer mit goldschillerndem Lidschatten und neonpinkfarbenem Lippenstift umwerfend aussieht, der muss einfach was können.) Immer wieder schön: die Frage „Und wer von euch ist die Braut?“
Übrigens: so ein Schminkevent kostet zwar Geld, Ihr bekommt aber über denselben Betrag einen Gutschein für MAC-Produkte, den Ihr gleich vor Ort einlösen könnt (und werdet). Fairer Deal, finde ich.
Ist was für Euch dabei? Ich freue mich sehr, dass ich Trauzeugin einer „Braut 2015“ sein werde und wieder voll mitmischen darf im Braut-Business. Es macht einfach so viel Spaß!
Fotocredit: felixmatthies.com