Wie ist denn das bei euch? Seid Ihr konzentriert und fokussiert in eurer Hochzeitsvorbereitung? Lasst euch nicht ablenken und nehmt Ihr euch nicht mehr vor, als Ihr auf jedenfall schaffen könnt und erledigt dann alles in Time und ohne Stress?
Herzlichen Glückwunsch!
Dann seid ihr das rosa Einhorn unter den Bräuten und das hier heute ist nichts für euch. Alle anderen, die wie ich – und das nicht nur bei der Hochzeitsplanung – sich mit Inspirationen zuschütten lassen (bei Pinterest zum Beispiel) – ständig neue Ideen und Flausen im Kopf haben um dann unter Stanzern, Stempel und Stoffbergen die weiße Fahne zu schwenken …
… für die habe ich heute was. Mein ultimativer Tipp zum Thema „Finde Deine DIY-Projekte“ – erschienen in der letzten marryMAG: Ihr braucht ’nen Experten.
„Nehmen wir mal an es gäbe ihn, den promovierten Bastel-Experten. Den, der alle eure Fragen zur Selbst-Gestaltung eurer Hochzeit beantworten kann. Fragen wie: Wieviele Jahre vor der Hochzeit muss ich anfangen zu nähen, um 50 Meter-Wimpelkette pünktlich zum Fest fertig zu haben? Wie häkel ich einen Mausezahn am meine Brauttasche? Warum klebt der Kleber mehr an den Fingern als am Papier, obwohl er doch Papierkleber heisst? Passt die mintfarbene Dekoschleife auf den Tischen farblich zu den Socken des Mannes und zur Erdbeer-Vanille-Marmelade, die ich als Gastgeschenk für meine Liebsten noch schnell – genau! – selbst kochen wollte?
Maschinenbau kann man studieren, Holzfachfrau lernen oder wie man Automotoren repariert. Für Bräute, die so viel wie möglich für ihre Hochzeit selbst gestalten wollen – für die gibt es Volkshoch- und Onlinekurse. Origami-falten, Blumenbinden und ganzheitliches Papierschöpfen. Siebdruck für Anfänger. Tut mir einen Gefallen: schreibt euch nach eurer Hochzeit ein. Sonst wisst Ihr, wie man den gefalteten Kranich in Herbstzeitlosen dekoriert und habt eure Hochzeit verpasst. Zu aufwendig, zu vielfältig. Zu viele verschiedene Fakultäten.
Unvollendet liegen bei mir (und das ist, weil ich aus Zeitgünden nicht in alle Ecken gucken kann, noch lange nicht alles und in loser Reihenfolge) folgende Projekte und Materialien: Stickgarn für Monogramme auf den Servietten (wie, bitte, soll das funktionieren bei mehr als vier Gästen?), bereits in Form geschnittene dreiecksförmige Stoffwimpel in diversen Blautönen (kann die vielleicht jemand brauchen?), Ringkissen in mehreren Farben und Designs. Teil-bedruckte Holzgabeln, Dekobuchstaben im Rohzustand und Papierstrohhalme mit goldenen Sternen. Nicht zu vergessen die Unmengen an Papier und Farben die so eine DIY-Hochzeit mit sich bringt. Da gibt’s nur eins: nach dem Fest weitermachen.
Für euch aber, die ihr gerade mitten in euren Hochzeitsvorbereitungen steckt: Es gibt einen Weg aus dem Wust von Stempeln, Stanzen und Schablonen: Bastelt euch schnell einen Doktorhut aus Papier, setzt ihn auf und stellt die richtigen Fragen an den einzig wahren Experten: euch selbst.
An welchen Projekten habe ich Spaß? Arbeite ich lieber mit Papier, Stoff oder Holz? Kann ich sticken, stricken, malen oder mit Hammer und Nagel umgehen? Was habe ich schon als Kind gerne gemacht und muss es nur reaktivieren? Für jedes Talent gibt es ein Projekt. Näherinen können vielleicht die Serviettenringe selbst herstellen, Malerinnen ein schönes Bild gestalten, auf dem sich später die Gäste verewigen. Die Heimwerkerin zimmert einen hölzernen Rahmen für die Candybar. Und wer sonst nichts kann, kann zumindest das: Formen aus Papier stanzen, stempeln, kleben. Auch einfache Projekte können effektiv sein!
Bei meiner Hochzeit haben zwei meiner liebsten Freundinnen, kaum war die Party beendet, die Pompomgirlanden von den Tischen gezogen, in ihre Taschen gestopft und nach Stuttgart exportiert. Das nenne ich Erfolg. Denn Pompoms falten ist für DIY-Experten wie uns: echt erstes Semester.“