Ein bisschen Glück gehört schon auch dazu, oder? Bei aller Planung, Vorbereitung und Organisation: die Zukunft ist unberrechenbar und besser, man hat das Glück auf seiner Seite.
Das wünsche ich euch, für eure Hochzeit und überhaupt für immer.
Habt Ihr Glücklichen euch denn schon die aktuelle marryMAG geholt?
Wir basteln schon wieder fleßig an marryMAG #4 – das wird wieder ein wunderschönes Heft – und meine Kolumne über das Glück ist auch wieder dabei. Die nächste Ausgabe erscheint am 27. August. Aber jetzt und hier für euch meine Kolumne aus Ausgabe 3. Darin verrate ich euch, warum ich extrem glücklich war, am Tag der Hochzeit zwei Schuhe, also nicht zwei Paar, sondern 2 (in Worten: zwei) Schuhe zu haben.
Glück muss man haben…
Ich war auf einer Hochzeit. Meiner eigenen. Ich hatte alles vorbereitet. Lange. Nicht so lange wie manche (kürzlich erzählte mir eine Fotografin, sie wäre schön für Sommer im übernächsten Jahr ausgebucht – verrückt.). So lange war ich nicht verlobt. Aber ich hatte – wie viele Bräute – ein Jahr Zeit. Natürlich zu wenig. Man könnte zehn Jahre lang Schuhe probieren und kaufen. Aber es ist auch gut, dass irgendwann der Tag der Hochzeit kommt. Sonst würde man noch ewig weiter die schönsten Stücke in drei Größen im Internet bestellen und mindestens zwei Paar wieder zurück schicken.
Alles ist irgendwann fertig. Nicht Perfekt. So gut es eben geht. Aber Schuhe gehören definitiv zu den must-haves einer Hochzeit.
Zum Thema Schuhe gibt es ja erstmal eins zu sagen: Nimm zwei. Das hatte ich auch schon mehr als einmal gehört und gleich auch auf meinem Blog allen Bräuten geraten: Besorgt euch ein paar schnieke Edel-Treter mit einiges an Zentimetern Absatz für den großen Auftritt. Gut so. Das wird auf den Fotos mega aussehen. Aber dazu braucht Ihr erstens ein Päckchen Pflaster (das kommt bei der Trauzeugin in die Tasche) und zweitens ein paar Wechsel-Schläppchen in der gleichen Farbe. Für nach Mitternacht. Wenn die Party richtig losgeht und ihr nicht von der Tanzfläche wollt. Ich hatte das auch. Beide Paare in Pink. Alles klar soweit, die Hochzeit konnte kommen.
Wir mussten eine Treppe runter. Das wollte ich üben. Nicht stolpern und dabei lächeln und winken! So genau sollte alles vorbereitet sein und außerdem war das Wetter schön. Also radelten mein Noch-Nicht-Ehemann und ich einen Tag vor der Hochzeit an den Elbstrand von Hamburg, an dem die Trauung stattfinden sollte. In meinen Fahrradkorb auf dem Gepäckträger meine pinken Hochzeitsschuhe. Die ich bestimmt ein halbes Jahr lang gesucht und richtig lieb gewonnen hatte.
Treppe runter, lächeln, knutschen. Die Generalprobe lief 1A.
Als wir danach wieder zuhause ankam angelte ich aus meinen Fahrradkorb einen Schuh. EINEN Schuh. Herzrasen, Magenschmerzen, Schlotterknie. Puls rauf, Blutdruck runter. Ein Schuh. Das ist bei zwei Füßen definitiv einer zu wenig. Und die Hochzeit morgen. Der erste Gedanke: in den flachen Schuhen-für-nach-Mitternacht die Showtreppe runter??? Niemals. Im Geiste alle Schuhgeschäfte der Umgebung abgescannt – wo könnte ich jetzt, also innerhalb von zwei Stunden, pinke Hochzeitsschuhe kaufen? Nirgends. Dann die Liste meiner Freundinnen durchgegangen. Wer hat meine Schuhgröße und trägt gern pinke High-Heels? Niemand. Dann noch ganz kurz überlegt, ob der Mann irgendwie an dieser Katastrophe schuld sein könnte. War er nicht.
Er hat mich und unsere Hochzeit nämlich gerettet.
Schnell ein Auto geliehen, die ganze Strecke zurück an die Elbe, immer wieder angehalten. Die Menschen gefragt, ob sie einen pinken Schuh gesehen haben. Hatte keiner. Weiter. Alles akribisch abgesucht und da stand er, auf einer Verkehrsinsel kurz vor dem Strand. Mein Schuh. Und mein Liebster hatte ihn wie eine Trophäe in der Hand. Hipphipphurra und danke dem Unbekannten, der ihn vor dem bösen Straßenverkehr gerettet hat.