Anzug

Auf der letzten Seite in unserem Magazin gibt es von Redakteurin Astrid Schwenecke jedes Mal einen „Kuss zum Schluss“: Ihre Kolumne übers Heiraten, Braut-Sein und den ganz normalen Wahnsinn zwischen Glitzersteinchen, Gästeliste und Gefühlsausbrüchen ist die beste Medizin gegen Bridezilla-Momente und Panikattacken. Einzige Nebenwirkung: Die wunderbare Gewissheit, dass alles gut wird. Eine absolute Leseempfehlung für jede gestresste Bride-to-be – ab jetzt auch hier auf dem Blog!

Heute: die neuesten Hochzeitstrends – und weshalb Ihr sie gleich wieder vergessen könnt.

Wenn Ihr das neue marryMAG in der Hand haltet – durchforstet Ihr das Heft dann akribisch nach den neuesten Trends? Checkt Ihr sofort, was angesagt ist und was nicht, um Eure Hochzeitsplanung darauf abzustimmen?

Blütenkränze – okay, gehen noch. Federn und Cremeweiß – alles klar, voll angesagt. Kupfer als Highlight – absolutes Must-have. Knallrot? Ein Klassiker. Geht immer, wenn es richtig eingesetzt wird. Cupcakes – nicht totzukriegen. Gold und Zwanziger Jahre-Glamour – yes, yes, yes!!

Ich stelle mir das gerade mal bildlich vor. Wie Ihr Pinterest, Moodboards und marryMAG abgleicht und irgendwann den Überblick verliert. Was war jetzt noch gleich Trend, Kupfer, Gold oder Messing? Lässt sich der Metallic-Look mit Marmor kombinieren oder ist das dann schon wieder last season? Und muss das Brautkleid für die Sommerhochzeit entweder bauchfrei sein oder Tattoospitze auf dem Rücken haben, damit der Look up-to-date ist?

Brautpaar

Na klar können wir Euch Antworten geben auf alle diese Fragen. Aber genauso wenig, wie Ihr Euch Chinos, Rüschenbluse und Beaniemütze vom Leib reißt, weil die in aktuellen Fashionmagazinen auf einmal als „out“ propagiert werden, haben wir die Absicht, Euch mit unseren Inspirationen Vorschriften zu machen. Wir sind nicht die Trendpolizei. Vielmehr möchten wir Euer Lieblingsladen sein, in den Ihr regelmäßig zum gemütlichen Stöbern kommt, etwas anprobiert, wieder ins Regal legt, etwas Neues in die Hand nehmt, bis Ihr spürt: Das muss ich haben. Das ist genau meins. Weil dieses ganz bestimmte Bauchgefühl Euch das sagt. Und dieses Gefühl ist Euer bester Ratgeber.

Glitzi Glitz aus Wuppertal? Bitte nicht!

Ihr kennt ja diese Bilder aus den einschlägigen Magazinen, in denen zwei ähnliche Stylings gegenübergestellt werden: Promi A trägt das neueste It-Piece und ihr Look wirkt, als gehöre sie so und nicht anders aufs Cover der nächsten VOGUE. Promi B trägt dasselbe Teil, sieht damit aber aus wie Glitzi Glitz aus Wuppertal. Mit zu viel Lippenstift. Es passt einfach nicht! Und das ist die Grundvoraussetzung, die absolute Regel Nummer 1: Es MUSS passen. Wenn nicht, kann es hundertmal Trend sein. Dann lasst Ihr es sein. Punkt. Das gilt in der Mode. Für Hochzeiten. Und eigentlich immer.

Im Umkehrschluss heißt das: Wenn Ihr Euch in eine Idee, einen Törtchen-Trend oder ein Brautkleid verliebt habt aus einer marryMAG-Ausgabe vom letzten Jahr oder einen uuuuuralten Blogpost gefunden habt, in dem alles so wunderschön ist, dass Ihr jedes einzelne Foto am liebsten in den Arm nehmen würdet – dann habt Ihr Euer Konzept gefunden. Und der letzte Schrei und seine Freunde können woanders Hochzeit feiern. Warum auch nicht? Weil sonst das Jahr 2013 anruft und seine Trends zurück will? Wohl kaum.

Brautkleid

Das Wichtigste ist, dass Ihr Euch treu bleibt und Euch wohl fühlt. Wir hören es immer, immer wieder, von Brautpaaren genauso wie von Hochzeitsprofis. Fotografin Marta Urbanelis sagt über ihr Brautpaar auf diesen Bildern: „Dass Steffi und Carsten sich gegen einen Eröffnungstanz entschieden haben, hat mich beeindruckt. Nicht, dass ich den Eröffnungstanz nicht mag, im Gegenteil. Aber ich liebe Brautpaare, die sich trauen, Regeln zu brechen!“

Das tun wir auch. Deswegen können wir es gar nicht oft genug sagen: Schaut, was angesagt ist, klickt und pinnt Euch durch die allerneuesten Ideen – und macht dann Euer eigenes Ding. Verstoßt gegen Regeln, Traditionen, Konventionen, wenn es Euch glücklich macht. Und ladet nur die Trends zu Eurer Hochzeit ein, die es Euch wirklich angetan haben. Egal, ob sie aus den Achtzigern stammen oder so neu und fancy sind, dass sie erst 2018 ihren großen Durchbruch erleben werden. Ihr dürft das. Hier habt Ihr es schwarz auf weiß. Falls jemand versuchen sollte, Euch etwas anderes zu erzählen.

Fotos: Marta Urbanelis

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