Wie Fotografen und Brautpaare zueinander finden, hat Alina uns im letzten Post verraten. Heute hat sie weitere Tipps für Euch auf Lager – für das Fotoshooting am Hochzeitstag, gegen Nervosität und für die besten Partybilder.

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Alina, was hilft Brautpaaren gegen Nervosität und dagegen, sich vor der Kamera zu verstellen?

Wenn wir mit dem Portraits starten, lasse ich meine Paare erst einmal in Ruhe. Sie sollen sich und ihren Tag genießen und aufsaugen, daher ziehe ich mich vorerst mit meiner Kamera zurück und mache von weiter weg Aufnahmen. Meistens findet das Shooting ja nach der Trauung statt, so dass die beiden dieses Erlebnis und den bisherigen Tag noch mal Revue passieren lassen und sich ohne mein Zuhören unterhalten können. Das Paarshooting ist oft die einzige Zeit, die das Paar abseits von den Gästen und dem Trubel verbringt. In diesem Moment sollen die beiden zu zweit sein.

Das Fotografieren ist nach der aufregenden Trauung oft völlig irrelevant. Ich muss gar nicht viel machen. Vorher höre ich immer wieder: „Ich bin unfotogen und stehe ungern vor der Kamera.“ Aber nach der Trauung fällt eine riesige Anspannung ab, so dass das Fotografieren kaum noch wahrgenommen wird.

Es geht auch beim Fotografieren darum, Geschichten zu erzählen. Das heißt, immer wieder die Beziehung der beiden aufzugreifen und nie das Foto an erste Stelle zu stellen. Ich fange immer mit dem Paar zu zweit an, selten stelle ich Braut oder Bräutigam am Anfang alleine vor meine Kamera.

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Wenn ich merke, dass da immer noch viel Nervosität ist, dann versuche ich, die Kamera nebensächlich werden zu lassen. Ich rede mit dem Brautpaar, die Kamera ist nicht permanent auf das Paar gerichtet. Ich weiß ja mittlerweile viel von den beiden, kenne ein paar Anekdoten oder steige noch mal auf den Tagesablauf ein. „Und, hast du sie dir so vorgestellt, deine Braut?“ Schon hab ich ein Lächeln, weil da Überwältigung ist, da ist sofort eine Freude.

Ich achte immer auf die Körpersprache des Brautpaares. Schultern und Hände sind oft Zeichen für Nervosität. Meine Aufgabe ist es, dem Brautpaar diese Anspannung zu nehmen und gemeinsam eine lockere und intime Atmosphäre zu schaffen. Der Braut nehme ich zu Beginn beispielsweise gerne den Brautstrauß ab, damit sie sich an ihrem Mann festhalten kann, so können sich die beiden auf sich konzentrieren. Sobald sie ihren Partner an der Hand hat, ist meistens alles gut.

Wenn ich merke, okay, jetzt nimmt mein Paar die Kamera nicht mehr wahr, dann kriegt die Braut ihren Brautstrauß zurück und der Mann, der meistens der nervösere Part ist, kann die Braut immer noch anfassen und darüber ein wenig Nervosität abbauen (ein alter Trick aus der Psychologie). Der Körperkontakt, das Kuscheln und Berühren ist ungemein wichtig. Sowohl für das Paar, als auch für gute Fotos. Wenn sie mich als Erstes fragen: „Was sollen wir machen, wie sollen wir uns hinstellen?“, dann sag ich immer: „Ihr dürft die ganze Zeit euch anschauen, euch und euren Tag genießen. Ich bin gar nicht hier“. Das ist eigentlich schon alles.

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Körpernähe ist immer das Wichtigste. Da fühlen sich alle geborgen, das ist der sichere Raum des Brautpaares und in den dringe ich nicht ein. Da ist immer ein Sicherheitsabstand und ich glaube, das ist der Schlüssel – bisher hat das ganz gut geklappt. Und es sind alle nervös, das gehört dazu.

Ich lasse mein Brautpaar zwischendurch gern aufs Display gucken, damit beiden wissen: Okay, das ist gut, da sehen wir ganz gut aus. Läuft!

Was empfiehlst du, bis wann man am Hochzeitstag Fotos machen sollte?

Das kommt immer darauf an, welche Fotos dem Brautpaar am Hochzeitstag besonders wichtig sind. Liegt der Fokus z. B. auf der fotografischen Begleitung von Trauung, Impressionen und Portraitbildern? Oder soll es eine vollständige Reportage des gesamten Hochzeitstages sein? Dann gehören hier auch die Partybilder dazu. Möchte das Brautpaar auf das Budget achten, gibt es die Möglichkeit, den Fotografen nicht bis zum Ende der Feier zu buchen.

Nach meiner Erfahrung sind die Minuten nach dem Eröffnungstanz in der Regel die optimale Zeit für tolle Party-Impressionen mit ganz vielen Gästen. Egal ob Tanzmuffel oder nicht, die meisten Gäste lassen sich von der besonderen Stimmung mitreißen und diese Atmosphäre spiegelt sich immer in den Fotos wider.

Möchte das Brautpaar noch das Mitternachtstorten-Erlebnis fotografiert haben, dann empfehle ich natürlich, den Fotografen bis zu diesem Zeitpunkt zu buchen und anschließend aber allen, sowohl dem Fotografen als auch den Gästen, Foto-Feierabend zu gönnen. Bestimmte Ereignisse einer Hochzeit sind nur für die gedankliche Erinnerung gemacht…

Vielen Dank für diese tollen Tipps, liebe Alina!Fotos: Alina Atzler Fotografie